Von Karfreitag auf Karsamstag: Grabwache

Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn und betrachtet sein Leiden und seinen Tod. (Messbuch)

Es ist der einzige Tag im Kirchenjahr, an dem keine Liturgie gefeiert wird, es soll ein von Stille und tiefer Trauer geprägter Tag sein.

Das Heilige Grab soll für uns zu dem Ort werden, an dem wir den Tod Jesu und die Stille der Grabesruhe mit allen Sinnen erfahren, betrachten und auch aushalten.

Die Gebetswache vor dem Allerheiligsten stellt uns jene Liebestat des gekreuzigten Christus unmittelbar vor Augen und will, dass wir die Spannung von Tod und Grab aushalten.

So kann uns das Heilige Grab zum Ort des lebendigen Glaubens werden, welcher in allem Leid und Schmerz, doch Hoffnung gibt.

 

Bereits zum zweiten Mal fand heuer der selten gewordene Brauch der Grabwache in den Pfarrkirchen Hippach und Aschau statt.

Die Grundlage zu dieser Tradition finden wir, wie sollte es anders sein, im Evangelium:

„Die Hohenpriester und die Pharisäer kamen zu Pilatus; sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen.

Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor. Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt.“ Mt. 27,62-65

 

Diesen Auftrag des Pilatus, haben, beginnend nach der Karfreitagsliturgie, in der wir die Leidensgeschichte Jesu hören und sein Kreuz verehren, auch in diesem Jahr Mitglieder der Schützenkompanie, der freiwilligen Feuerwehren und des Kameradschaftsbundes, übernommen.

Bis Mitternacht des Karfreitags und am Nachmittag des Karsamstags stehen abwechselnd zwei Männer beim Grab Jesu und halten Wache, vor dem dort ausgesetzten Allerheiligsten.

Allen, die sich zu diesem großen Dienst bereit erklärt haben, ein besonderes Vergelt´s Gott.

Von Karfreitag auf Karsamstag: Grabwache