Rorate mit Frühstück in Ginzling

Schon das Wort Rorate ruft Erinnerungen wach, bewirkt einen vorweihnachtlichen Zauber:

Dunkelheit beim Aufstehen, eine Mondsichel über dem Dorf, Atemwolken in der kalten Luft, unter den Schuhen und den Doggeln knirschender Schnee, glitzernde Raureifkristalle, wie Schemen die frühen Kirchgänger.

So war es am 18. Dezember um sechs Uhr früh in Ginzling.

Und dann in der Kirche, im sanften Schein der Kerzen der Priester, Ministranten und Helfer. Vom Chor getragene Weisen mit Ziehharmonika und Gitarre und ein berührender Gesang. Lieder die den Advent als Zeit des Wartens auf die Ankunft des Heilands beschreiben.

Wasser, Salz und Kreide werden geweiht, ein kleiner Ministrant gähnt noch herzhaft, die Kirchenglocken tragen das Wunder der Wandlung hinaus, Akkordeon und Gitarre begleiten behutsam den Gottesdienst. Nach einem lange nicht mehr gehörten Tantum ergo erteilt der Priester mit der Monstranz den Segen.

Die Kirchentür öffnet sich, die kalte Luft strömt herein, im Himmel zeigt sich die Morgendämmerung, die Leute nicken sich zu, wünschen einen guten Morgen und alle gehen miteinander zum Frühstück in die Schule. Kaffee, Tee, Zelten, Brot, Butter, Schinken - alles ist schon vorbereitet. Waren da Engel am Werk?

Allen, die mitgewirkt haben bei diesem schönen Rorate, gebührt ein aufrichtiger Dank. Vergelt's Gott!

Pfarrgemeinderat Ginzling

(Text Kröll Alfred)

Rorate mit Frühstück in Ginzling