Erntedank- und Rosarifeier in Aschau

Am Rosenkranzsonntag, den 02.10. fand in Aschau das Erntedankfest und die Rosarifeier statt.

Nach der hl. Messe sollte traditionell die Erntedank- und Rosariprozession durch Aschau stattfinden. Wetterbedingt musste heuer leider darauf verzichtet werden, aber doch nicht ganz. Die 4 geplanten Ältere/Stationen wurden in der Kirche abgehalten: am Volksaltar, an den Seitenaltäre und am Hochaltar.

Ein herzliches Danke an Alle, die geholfen und sich engagiert haben bzw. bereit gewesen sind, diese Feier wieder zu einem würdigem Lobpreis Gottes zu machen. Euch allen ein großes Vergelt's Gott!

 

Die Einleitungen zu den vier Altären/Stationen können hier noch einmal nachgelesen werden:

I. Mariä Namen (Lk 1, 26-38) 

Gott sendet seinen Engel – Gabriel – zu Maria mit einer Botschaft, die sehr schwer zu glauben und noch schwerer zu verstehen ist. Göttliches und menschliches werden sich in Maria verbinden, damit sie die Mutter seines Sohnes wird.

Der Engel spricht sie aber nicht gleich mit ihrem Namen an, sondern begrüßt sie als "Begnadete". Sie erschrak über diese Anrede. Der Engel bemerkte dies und so sprach er weiter: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden."

Maria hat vor Gott Gnade gefunden und wenn wir das weiterdenken, können wir auch davon ausgehen, dass der Name Mariens ein Begnadeter ist. Aber er ist auch ein vertrauenswürdiger, liebenswürdiger, anrufungswürdiger und ein geheiligter Name. Glücklich diejenigen, die den Namen Mariens oft mit Liebe wiederholen, andächtig grüßen, aufrichtig verehren und öfters anrufen. Nach dem Namen Jesu, diesem ersten aller Namen, ist keiner würdiger, keiner größer und für die Gläubigen keiner geschätzter unter den Namen. (Text: Thomas Gams)

 

II. Acker und Feld (Mk 4, 26-29) 

Wir feiern Erntedank.

Richten wir unsere Aufmerksamkeit bewusst auf das Gelingende in unserem Leben und auf all das, was uns geschenkt wird.

Vergessen wir dabei aber nicht auf jene Menschen, die in Armut, in Krieg oder unter Flucht leben.

Die Vorgänge in der Natur lassen uns staunen. Sie sind ein Bild für unser Leben.

Der Weg vom Korn bis zum Brot am Tisch: ein Wunder, ein Geschenk.

Alles, was uns in unserem Leben gegeben ist und gelingt, soll als Geschenk betrachtet werden: Wohlstand, Sicherheit, Friede, gute Beziehungen, …

Der „gute Boden“ des Feldes steht für die guten Lebensumstände in unserem Land, für Wohlstand, Friede und Sicherheit.

Der Samen der auf diesen „guten Boden“ fällt, wird Frucht bringen. 
(Text: Hannes Dreml) 

 

III. Maria Königin (Joh 2, 1-12) 

Bei der ersten Station haben wir gehört, dass Maria Mutter wird und ihrem Sohn Jesus wird die Königswürde verheißen "Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben" und er wird in Ewigkeit herrschen. Denken wir hier weiter, dann können wir Maria auch als Königin bezeichnen, denn als Mutter von Jesu hat sie auch Anteil an seiner königlichen Würde.

Und nun finden wir Maria und ihren Sohn bei einer Hochzeit wieder. Etwas Alltägliches. Aber gerade hier zeigt sich wieder sehr deutlich, welchen großen Stellenwert Maria in ihrer schlichten Einfachheit einnimmt. Obwohl sie der Engel zwei Mal als begnadet ausweist, bleibt sie demütig und vermittelt – erneut – zwischen den Menschen und Gott. Sie sieht und versteht beide Seiten. Sie nimmt die Nöte der Menschen wahr und vertraut auf das Handeln Gottes.

Maria, Mutter Gottes und Königin, sei du unser Vorbild im Glauben und im Dienst an den Menschen.
(Text: Thomas Gams) 

 

IV. Dankbarkeit und Freude (Lk 15, 1-9) 

Das schwerste Wort heißt nicht Popacatapetel, wie der Berg in Mexiko, auch nicht Chichicastanengo, wie der Ort in Guatemala. Das schwerste Wort heißt: Danke!

Wofür soll ich denn in der heutigen Zeit noch Dankbar sein? Worüber soll ich mich denn freuen? Es ist doch alles selbstverständlich.

Und wenn ich danke sage, dann könnte es ja sein, dass mir ein Stein aus der Krone fällt. Ich bin ja gesund, ich habe ja alles, was ich brauche, wofür soll ich dann danken?

Wann habe ich meinen Freunden zuletzt gesagt: Danke, dass es euch gibt? Wann habe ich mich zuletzt voll Dankbarkeit gefreut? Wann habe ich zu Gott gesagt: Danke, dass du mich geschaffen hast, und dafür, dass du mich liebst, so wie ich geworden bin, auch wenn du mich eigentlich anders haben wolltest?

Wir haben in Tirol einen wunderschönen Ausdruck für die Dankbarkeit: „Vergelts Gott“. Ein Dank, der aus tiefstem Herzen kommt. Ein einfaches "Danke" reicht für das Empfangene meist nicht aus, "Vergelts Gott" ein Wunsch, dass für das Empfangene Segen vom Himmel, ja, dass der Dank von Gott selbst kommen möge.
(Text: Hannes Dreml) 

Erntedank- und Rosarifeier in Aschau