“Episodes from a colonial present” ist ein Comicprojekt von sieben Zeichner:innen und sieben Autor:innen. In neun gezeichneten Kurzgeschichten mit Titeln wie „Never Conquered“, „Whose Cup of Tea“ und „Alienating Identities“ werden den Leser:innen Aspekte der Geschichte des Kolonialismus vermittelt und postkoloniale Kontinuitäten aufgezeigt, die bis heute unseren Alltag prägen.

Durch die unterschiedlichen Zeichenstile und Erzählweisen jedes Kapitels bleibt das Storytelling sehr abwechslungsreich. So begleiten wir zum Beispiel die deutsche Studentin Johanna auf eine Recherchereise nach Mexiko, wo sie Alejandro kennen lernt, der ihr von den Kämpfen der zapatistischen Bewegung für die Landrechte der indigenen Bevölkerung im Süden Mexikos erzählt. Oder wir erfahren etwas über die koloniale Siedler-Geschichte in Dakota in den USA und Proteste aus dem Jahr 2018 gegen die Dakota Access Pipeline.

Das Kapitel „Alienating the SDGs. A critique from outside“ nimmt uns sogar mit auf einen anderen Planeten, wohin Alien einen UN-Angestellten entführt haben, um von ihm im Rahmen einer Uni-Vorlesung an der Alien-Universität etwas über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erfahren. Diese extraterrestrische „Außenperspektive“ wirft einen erfrischend anderen Blick auf die Geschichte der SDGs.