Studie: Jugendliche nutzen YouTube als Bildungs- und Kulturort
Studie: Jugend/YouTube/Kulturelle Bildung. Horizont 2019. Repräsentative Umfrage unter 12- bis 19-Jährigen zur Nutzung kultureller Bildungsangebote an digitalen Kulturorten. Kostenfreier Download unter www.rat-kulturelle-bildung.de/Publikationen/Studien. Hohe Bedeutung audiovisueller Lernformen für kulturelle Aktivitäten und beim Lernen für Schule / Bildung und Kultur aufgefordert, Bildungswelten besser zu verschränken
- Befund: Jugendliche wollen audiovisuelle Lernformen im Unterricht nutzen und YouTube-Videos kritisch reflektieren
- Folgerung: Kulturelle Schulfächer/Bereiche sowie außerschulische Kulturelle Bildung sind aufgefordert, Bedarfe Jugendlicher anzuerkennen und die Gestaltung digitaler Kultur als Aufgabe zu begreifen
- Empfehlung an die Politik: Digitalisierung in Schule weiterdenken und auch Förderprogramme für Kulturinstitutionen schaffen
Audiovisuelles Lernen in Form von Webvideos ist für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren von großer Bedeutung und ein ganz normaler Teil ihres Alltags. Die Video-Plattform YouTube ist mit einer Nutzung von 86 Prozent der befragten Schüler und Berufsschüler eines ihrer digitalen Leitmedien. Fast die Hälfte der YouTube nutzenden Schülerinnen und Schüler (47 %) ziehen hier selbstständig Erklärvideos für das schulische Lernen heran, beispielsweise für Hausaufgaben oder Prüfungen, aber auch für künstlerische Fächer wie Musik, Kunst, Theater oder für AGs wie Chor oder die Schulband. Für viele der Befragten sind die Clips in hohem Maße anregend, selbst künstlerisch aktiv zu werden. Ein Großteil der Jugendlichen ist sich auch der Vorteile von Unterricht gegenüber Webvideos sehr bewusst, zum Beispiel, dort Nachfragen stellen zu können. Ein Großteil, 60 Prozent der befragten YouTube-Nutzer, wünscht sich im Unterricht eine kritische Auseinandersetzung mit YouTube-Videos und der Plattform. Das sind die zentralen Ergebnisse der repräsentativen Studie „Jugend/YouTube/ Kulturelle Bildung. Horizont 2019“ mit deutschlandweit 818 Befragten, die das unabhängige Expertengremium Rat für Kulturelle Bildung ausgewertet hat.
Empfehlungen des Expertenrates im Überblick:
- Digitalisierung als Aufgabe und Gegenstand der Kulturellen Bildung verstehen
- Die Bedeutung der neuen Bildungskonstellation für kulturelle Teilhabe nutzen
- Konsequenzen aus dem digitalen Lernen über Webvideos ziehen: Eigene audiovisuelle Formate entwickeln und in Fort- sowie Weiterbildung von Vermittlern implementieren
- Das Bedürfnis der Jugendlichen aufgreifen: Hilfestellung bei der Erstellung von Videos leisten und Raum für kritische Auseinandersetzung schaffen · Bildungswelten (Bereiche formal/schulisch, non-formal/außerschulisch und informell/selbstorganisiert) stärker verschränken
- Politik ist aufgefordert, Rahmen zur Entwicklung nichtkommerzieller Räume für digitale Kulturpraktiken zu schaffen
Vollständiger Text und Quelle: https://www.rat-kulturelle-bildung.de/index.php?id=39&tx_news_pi1%5Bnews%5D=597&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b4aaa0cbd30892a2a61b81a5ad534407
PS: Youtube hat keine Vorfürrechte - wir schon :)