Frauen- und Männerorden seit fünf Jahren unter einem Dach
Seit fünf Jahren sind die österreichischen Frauen- und Männerorden unter dem gemeinsamen Dach der Österreichischen Ordenskonferenz vereint, die nach außen als "Ordensgemeinschaften Österreich" auftritt. Anlässlich dieses Jubiläums zogen die beiden Vorsitzenden, Erzabt Korbinian Birnbacher und Priorin Franziska Madl, im Gespräch mit Kathpress am Montag ein überaus positives Resümee der bisherigen Zusammenarbeit. Frauen und Männer würden auf Augenhöhe miteinander arbeiten. Die institutionelle Zusammenarbeit habe sich vielfach bewährt, so Madl. Sie sprach von einem "Herzeigeprojekt", das zeigt, "wie Kirche auch sein kann".
Die Österreichische Ordenskonferenz repräsentiert nach außen rund 200 Ordensgemeinschaften in Österreich und dient nach innen als zentrale Koordinations- und Kommunikationsplattform. Erzabt Birnbacher hob die Balance zwischen einer tragfähigen Gemeinschaft und den Freiräumen für die einzelnen Orden hervor.
Besonders erfolgreich sei die Zusammenarbeit in den Bereichen Opferschutz, Medien und Kultur, betonten Birnbacher und Madl unisono. Auch in der Schul- und Krankenhausarbeit habe die Kooperation seit jeher einen hohen Stellenwert. Die Zusammenarbeit stärke jedenfalls die Sichtbarkeit der Orden in der Gesellschaft. Vorbildfunktion könnten die Orden auch im Umgang mit alternden Gemeinschaften einnehmen. Fazit der beiden Vorsitzenden: "Wir rücken zusammen."
Ordenstagungs-Motto "Die Kunst des Möglichen"
Die Aussagen der Vorsitzenden erfolgten am Rande der Ordenstagungen, die am Montag im Wiener Kardinal-König-Haus begonnen haben und bis Donnerstag dauern. Unter dem Motto "Die Kunst des Möglichen" rief Sr. Madl dazu auf, den Fokus nicht nur auf Einschränkungen durch Überalterung oder sinkende Mitgliederzahlen zu legen. Vielmehr gelte es, die Herausforderungen der Zeit in den Blick zu nehmen und neue Wege zu beschreiten.
Umfangreiche Themenfelder
Die Österreichische Ordenskonferenz ging aus der Zusammenlegung der "Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreich" und der "Vereinigung der Frauenorden Österreichs" hervor. Am 25. November 2019 hatten die Vertreterinnen und Vertreter der Frauen- und Männerorden im Rahmen der Ordenstagungen in Wien-Lainz beschlossen, unter dem Dach der "Österreichischen Ordenskonferenz" zu fusionieren. Mitte Jänner 2020 erlangte diese "Fusion" schließlich per vatikanischem Dekret Gültigkeit.
"Nach sorgfältiger Prüfung der gesamten Dokumentation und der Beweggründe" - wie es in dem Dekret hieß - verfügte die damalige Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens im Jänner 2020 den erbetenen Zusammenschluss. Unterzeichnet wurde das Dekret von Kardinal Joao Braz de Aviz, dem Präfekten der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens.
Arbeitsschwerpunkte und Vernetzung
Die Arbeit der Ordenskonferenz gliedert sich in zentrale Themenbereiche wie Gesundheit und Pflege, Medien und Kommunikation, Kultur und Dokumentation, Bildung und Ordensschulen, Mission und Soziales sowie Spiritualität. Dazu kommen Initiativen in der Ordensausbildung sowie Führungs- und spirituellen Lehrgänge.
Eine enge Zusammenarbeit besteht mit Institutionen wie dem Verein "Klösterreich", der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, der Vereinigung der katholischen Kindertagesheime und dem Institut Österreichischer Orden sowie dem Bereich Ordensentwicklung im Wiener Kardinal König Haus.
Erste Vorsitzende der Ordenskonferenz waren der Salzburger Erzabt Korbinian Birnbacher und die Amstettner Franziskanerinnen-Generaloberin Franziska Bruckner. Birnbacher wurde bei der Generalversammlung der Ordenskonferenz im November 2022 wiedergewählt, auf Sr. Bruckner folgte die Dominikanerinnen-Priorin Franziska Madl. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at )
eine Meldung von www.kathpress.at