Dem Stift Stams, 1273 von Meinrad II., Graf von Görz-Tirol, und Elisabeth von Bayern als Grablege für die Tiroler Landesfürsten gegründet, steht nach dem 750-Jahr-Jubiläum im Vorjahr vor einem neuerlichen markanten Ereignis: German Erd, seit 2003 amtierender 44. Abt des Zisterzienser-Stiftes im Tiroler Oberland, hat einen Wechsel an der Spitze des aktuell 21 Ordensmänner umfassenden Konvents in Aussicht gestellt: "Im Herbst wird wahrscheinlich ein neuer Abt gewählt", sagte der 75-Jährige in der "Tiroler Tageszeitung" (TT, Ausgabe 31.12./1.1.).

Zum Jahreswechsel blickte Abt Erd auf ein erfolg- und umfangreiches Jubiläumsjahr zurück: Die Feiern und Programmpunkte seien bestens verlaufen, Stams habe einen Besucheransturm erlebt. "Es waren nicht nur die Touristen zu Gast, die unser Kloster besuchen", sagte Erd der TT. "Auch aus den Tälern kamen heuer viele Tiroler und zeigten damit ihre Verbundenheit." Auch für den Abt persönlich gab es Anlässe zum Feiern: In den Mai 2023 fiel sein 75. Geburtstag, der mit viel Prominenz gefeiert wurde. Ganz im Stillen verstrich dagegen im Oktober sein 20-Jahr-Jubiläum als Abt - wegen des Vorrangs des Stiftsjubiläums, wie Erd sagte.

Sein 75er wäre eigentlich ein Anlass gewesen, um Abschied zu nehmen. "Die Mitbrüder waren aber bei der Visitation vor zwei Jahren der Meinung, dass ich diese 750-Jahr-Feier organisieren soll", berichtete der Abt. Trotz gesundheitlicher Probleme habe er diese Aufgabe gut hinter sich bringen können.

1273 wurde das im Inntal zwischen Landeck und Innsbruck gelegene Kloster von Graf Meinhard II. und seiner Frau, der Kaiserwitwe Elisabeth, gestiftet. Über Jahrhunderte wurden hier Tiroler Landesherren und ihre Frauen in der "Österreichergruft" beigesetzt. Die Ordensgemeinschaft betet bis heute für das Seelenheil ihrer Stifter. Das Stift Stams erlebte eine sehr wechselhafte Geschichte mit Zerstörung und zweimaliger Aufhebung, zuletzt während der Zeit des Nationalsozialismus. Heute leben 17 Mitbrüder im Ordenshaus, 21 umfasst der Konvent insgesamt.

Eine Meldung von www.kathpress.at