Schweizerin wird neue Generalleiterin der Kreuzschwestern
Der weltweite Orden der Kreuzschwestern hat sein Führungsteam neu gewählt. Die Schweizerin Sr. Marie-Marthe Schönenberger (63) wurde beim dreiwöchigen Generalkapitel im deutschen Altötting, das am Mittwoch endete, zur neuen Generalleiterin für die nächsten sechs Jahren bestimmt, sowie die Österreicherin Sr. Gabriele Schachinger (71) zur Generalassistentin, gab die Österreichische Ordenskonferenz bekannt. Die Wahl fand unter dem Vorsitz des Kapuziners Br. Marinus Parzinger statt.
Sr. Schönenberger unterrichtete früher Wirtschaft, Recht, Staatskunde und Informatik am Theresianum des Schweizer Ortes Ingebohl-Brunnen, wo das Mutterhaus des Ordens ist. Sie studierte dann bis 2021 in Luzern Theologie. In ihrer Funktion als Leiterin des weltweiten Ordens mit über 2.500 Mitgliedern in 18 Ländern folgt sie auf die Kroatin Marija Brizar. Ihre Generalassistentin Sr. Gabriele Schachinger stammt aus Kirchdorf am Inn (OÖ), ist ausgebildete Lehrerin und Pastoralassistentin und leitete von 2013 bis 2019 die "Provinz Europa Mitte" des Ordens.
Am Generalkapitel, das aufgrund der Pandemie mit zweijähriger Verspätung nachgeholt worden war und unter dem Motto "Von Gottes Geist bewegt mutig auf dem Weg" stand, wurden auch die Generalrätinnen des Ordens neu gewählt. Deren Zusammensetzung spiegelt die Internationalität der Gemeinschaft wider: Neben Sr. Schönenberger und Sr. Schachinger sind auch drei Mitschwestern der indischen Provinzen sowie jeweils eine aus den Provinzen Baden-Württemberg und Kroatien vertreten.
395 Schwestern in 37 Gemeinschaften
Die Kreuzschwestern heißen mit vollem Namen "Barmherzige Schwestern vom Heiligen Kreuz" (in Deutschland auch "Ingebohler Schwestern", Ordenskürzel SCSC) und führen sich zurück auf den Dritten Orden des heiligen Franz von Assisi. Gegründet wurde die Kongregation 1856 vom Kapuziner Theodosius Florentini sowie der Ordensfrau Sr. Maria Theresia Scherer. Seit ihren Anfängen ist es Ziel, der vielfachen Not der Bevölkerung durch Unterricht, Armenfürsorge und Krankenpflege zu begegnen, durch das Betreiben von Armenhäusern, Spitälern, Gefängnissen, Altenheimen, Mädchenschulen, Kindergärten und Internaten. In Knaben- und Priesterseminaren waren die Schwestern als Hausfrauen und Krankenschwestern tätig und standen zu Kriegszeiten verwundeten Soldaten und Kranken in Epidemiegebieten bei.
Die erste österreichische Niederlassung des Ordens entstand 1860 in Wels. 1870 und 1887 entstanden die Provinzen Steiermark-Kärnten und das Provinzhaus in Graz. 2007 wurden vier österreichische Provinzen sowie die Provinzen Bayern und Ungarn sowie das Vikariat Slowenien zur "Provinz Europa Mitte" mit Sitz im Wels zusammengelegt, der heute 395 Schwestern in 37 Gemeinschaften angehören. Die Trägergesellschaft der Kreuzschwestern der Provinz Europa Mitte leitet heute u.a. fünf Krankenhäuser, elf Pflegeheime sowie zahlreiche Kindergärten und Schulen. Internationale Niederlassungen des Ordens gibt es außer in weiten Teilen Europas auch in Uganda, Taiwan, Indien und den USA. (www.kreuzschwestern.eu)
Eine Meldung von www.kathpress.at