Rom: Wisser neuer Rektor am Germanicum
Mit einer "Blickveränderung" kehrte der Jesuitenpater Gernot Wisser SJ vergangene Woche an das traditionsreiche "Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum" - kurz: Germanicum - in Rom zurück. Denn als Seminarist mache man sich Gedanken über das Studium, weniger darüber, was es braucht, damit der Betrieb dieses "Priesterseminars mit ganz langer Tradition" wirtschaftlich gut funktioniert, erzählte der designierte Rektor am Mittwoch im Interview mit Kathpress. Fünf Jahre lang lebte er im Germanicum und studierte Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Für ihn persönlich ist das Germanicum ein Ort, den er während seiner theologischen Ausbildung in Rom vor fast 30 Jahren "gut kennen und schätzen gelernt" habe.
Für den Start als Rektor ab Samstag (31. Juli) wünscht sich der 64-jährige gebürtige Oberösterreicher, "gut in die Aufgabe hineinzukommen, gut wahrzunehmen", um dann "gemeinsam gute Entscheidungen zu fällen", nach dem Motto: "Tue deinen Dienst gut".
Nach Jahren in Rom sei die Stadt und das Haus für ihn auch heute nicht unbekannt. Das sei ein Vorteil, wenngleich die Gefahr bestehe, "dass man weiß, wie es geht". Mit fast 30 Jahren Abstand wisse man aber, dass sich einiges verändert hat, sodass man "voll Freude sieht, wie viel gleich geblieben ist". Insofern gelte es, das Haus und die Stadt wieder für sich zu erobern.
Architekt und Jesuit
P. Gernot Wisser wurde 1956 in Mondsee geboren und ist in Wien aufgewachsen. Vor seinem Ordenseintritt arbeitete er als Architekt für die NÖ-Landesregierung und trat dann ins Wiener Priesterseminar ein. Nach seiner Priesterweihe 1991 trat er 1992 in den Jesuitenorden ein. Als Jesuit war er unter anderem Direktor des Kardinal König Hauses, Verbandsseelsorger des Österreichischen Cartellverbands (ÖCV) und von 2008 bis 2014 Provinzial der österreichischen Jesuiten. Seit September 2015 ist P. Wisser Pfarrer der Universitätspfarre zum Hl. Clemens Maria Hofbauer in Innsbruck.
Das 1552 von Papst Julius III. und Ignatius von Loyola gegründete Germanicum für den in Rom studierenden Priesternachwuchs aus den deutschsprachigen Ländern sowie aus Ländern Mittel- und (Süd-)Osteuropas steht traditionell unter der Leitung eines Jesuiten. Zur Kollegsgemeinschaft gehören zurzeit 49 Studenten sowie 18 Studenten im Pastoraljahr aus insgesamt 36 Diözesen in zehn Ländern.
Eine Meldung von www.kathpress.at