Jugendwallfahrt nach Kalkstein
Dass eine Jugendwallfahrt nicht nur eine nett gestaltete Veranstaltung von Jugendlichen für ältere Menschen ist, zeigte sich am Freitag, den 26. April in Kalkstein. Die Firmgruppe aus Untertilliach war mit Begeisterung und Leidenschaft dabei, wie es oft nur bei einem Fußballspiel zu sehen ist. Und dass Fußball auch wunderbar in die Kirche passt wurde bei der Predigt erklärt.
Freitag, 19 Uhr zu Maxer in Innervillgraten. Nach heftigen Regenfällen klarte der Himmel auf. Es war zwar ein bisschen kalt, trotzdem fanden sich 60 Personen ein für ein gemeinsames Ziel: Jugendwallfahrt nach Kalkstein. Vor allem viele Jugendliche sind gekommen, unter ihnen die Firmlinge aus Innervillgraten. Schwester Maria vom Haus Betanien begrüßte alle ganz herzlich und freute sich besonders, dass die Firmgruppe aus Untertilliach diese Wallfahrt mitgestaltete. Seit Jahrzenten findet monatlich im Dekanat Sillian eine Jugendwallfahrt statt. Die verschiedenen Pfarrjugenden und andere Gruppen aus dem gesamten Dekanat wechseln sich ab. Dass sich aber junge Menschen melden, die im Rahmen ihrer Firmvorbereitung nach Kalkstein pilgern möchten, kommt normalerweise nicht vor. Aber warum gerade wallfahren? Die Idee, den Firmunterricht lebendig und praxisnah zu gestalten, kam von der Firmbegleiterin Isabella Haller. Sie schlug den Mädchen verschiedenes vor, unter anderem die Teilnahme an der osttiroler Firmlingswallfahrt in Lienz. Doch selber etwas zu gestalten und zu organisieren gefiel. Plakat entwerfen, Texte suchen, Lieder auswählen und in drei Proben einstudieren machten die gemeinsamen Stunden zu etwas ganz Besonderem.
Und los ging es zu Maxer. Innervillgrater Mädchen beteten den Rosenkranz vor, ganz so, als hätten sie das schon viele hunderte Mal gemacht. Dazwischen Gesänge und Texte, die zum Nachdenken anregten. Nach 40 Minuten wurde das kleine Kirchlein erreicht und vorne neben dem Seitenaltar nahmen die fünf Mädels aus Untertilliach mit ihrer Firmbegleiterin Platz. Noten wurden ausgeteilt. Passend zum Thema „Unterwegs mit Jesus“ war das Eingangslied gewählt: Seite an Seite von Christina Stürmer. Alle waren schon gespannt und dann begann die Messe – und wie. Michelle, Sabrina, Alina, Tessa und Lea sangen mit einer Stimmgewalt, als wären dreimal so viele Chormitglieder dabei. Mit Sologesang, Gitarre, Klavier, Querflöte und Percussionsinstrumenten wurden die modernen und die teils traditionellen Lieder vorgebracht.
Franziskanerpater Martin Bichler, gebürtig aus Untertilliach, zelebrierte die Jugendmesse. Am Beginn der Predigt erzählte er, dass Ostern die Zeit der Freude ist und dass im Mittelalter in der Kirche ein Spiel gespielt wurde. Und er hat dieses mitgebracht. Alle blickten gespannt zum Altar. Er holte einen Fußball hervor. Das Ballspielen sollte ausdrücken, dass das Leben nach der Auferstehung Jesu leicht ist. Pater Martin hüpfte vorne beim Altar hin und her, spielte mit dem Ball und erklärt: Das runde Leder soll auch als Symbol dienen, dass das Leben mit Jesus rund ist.
Nach einem kurzweiligen, aber inhaltlich berührendem, Gottesdienst ging es ins Haus Betanien zur Agape. Die Fröhlichkeit der Jugend war ansteckend. Pater Martin holte seinen Ball und dann begann der Spaß. Es wurde gespielt, gesungen, gelacht – genau so, wie bei und anschließend an die Firmstunden, die manchmal schon etwas länger dauern können.
„Cool wor’s“, meinte Michelle, bevor die Heimreise angetreten wurde. Diese Jugendwallfahrt wird wohl allen noch länger in Erinnerung bleiben.