Zehn Tonnen Hilfsgüter an Bord

Gemeinsam mit Marina und Alex Biewald hat Sr. Johanna Neururer die Organisation „Tirol hilft der Ukraine“ gegründet. Diese unterstützt Gesundheits- und Sozialinstitutionen in der Ukraine.

Seit fast zweieinhalb Jahren wird in der Ostukraine Krieg geführt. Im Februar 2014 begannen Kampfhandlungen zwischen von Russland unterstützten Milizen und regulären ukrainischen Truppen. Die prorussischen Kräfte kämpfen für die Abspaltung der zwei durch sie proklamierten Volksrepubliken Donezk und Luhansk von der Ukraine. Seit Beginn des Krieges wurden mehr als 9000 Menschen getötet. Ein im Februar 2015 unterzeichnetes Friedensabkommen konnte die Gewalt nicht beenden.

Das Land ist gespalten. In der rund 1 Million Einwohner zählenden Stadt Donezk zum Beispiel herrscht in der Stadtmitte Alltag, am Stadtrand jedoch Krieg. Verheerend sind die Folgen etwa für Witwen. Sie haben nicht nur ihren Partner, sondern aufgrund fehlender sozialer Absicherung auch ihren Lebensunterhalt verloren. 

Die Mittel zum Überleben reichen meist nicht. Auch nicht für Pensionisten, die mit ihrer knappen Rente nicht im geringsten auskommen. Viele Menschen sind durch den Krieg obdachlos geworden. Auch öffentlichen Institutionen wie Krankenhäusern fehlt es am Notwendigsten: Betten, Matratzen, Medikamente… 

Patienten müssen zum Teil am Boden ausharren, die Zustände sind katastrophal. 

 

Asylwerber helfen beim Verladen. Die Organisation „Tirol hilft der Ukraine“ unterstützt und beliefert ukrainische öffentliche Gesundheits- und Sozialinstitutionen, wie zum Beispiel Krankenhäuser, Therapiezentren und Waisenhäuser. Dank der großartigen Unterstützung von vielen Tirolerinnen und Tirolern konnten sie ein Erholungsheim in der Ukraine mit Mobiliar ausstatten. Die gebrauchte, aber noch vollkommen intakte Einrichtung kam von der Zillertaler Tourismusschule. Im Erholungsheim finden vor allem traumatisierte und schwer kranke Menschen Aufnahme. 

An Ort und Stelle organisiert Marina Biewald, sie ist ist selbst Ukrainerin, die Kontakte. Sie kümmert sich darum, dass die Hilfsgüter mit Sicherheit dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Unter anderem baute sie ein Netzwerk mit Ärzten in Kiew auf. Eine Gruppe von Freiwilligen, die „Narodna Samooborans Lemberg“, empfängt die Lastkraftwagen, Marina regelt den Zoll. 

Die Gruppe der freiwilligen Helfer in Tirol setzt sich zusammen aus einem Helfertrupp aus Rum und einer Gruppe von Asylanten. Zusammen bilden sie mittlerweile ein eingespieltes Team. Jeder Handgriff sitzt. Die verschickten Güter werden zuvor von Schwester Johanna genauestens überprüft, Marina protokolliert. Dank Alex Biewald und Freiwilligen wird der LKW bis auf den kleinsten Platz perfekt beladen. 

Bei der jüngsten Lieferung war auch ein Mitarbeiter vom Verein „Emmaus“ dabei, der in der Ukraine mit Arbeitskräften aus Tirol helfen wird, Wohnungen und Häuser instand zu setzen und neu aufzubauen. Zehn Tonnen brachte der LKW bei dieser Lieferung auf die Waage, der zehnte LKW mit Hilfsgütern insgesamt – diesmal beladen mit Kinderwägen, einem Tiefkühlschrank, der speziell für Blutplasma genützt werden kann, Untersuchungsliegen und Kleidung. 

 

Sachspenden und Helfer sind jederzeit willkommen – auch finanzielle Unterstützung: 

AT29 5700 0002 1435 9603

 

Kontakt: Sr. Johanna Neururer,
Tel. 0699/1823 4200 

Tragen Hilfsgüter für die Ukraine zusammen: Marina Biewald (ganz links) und Sr. Johanna Neururer mit zwei freiwilligen Helfern. oberortner (2)