Wort, Bild und Musik
Gott gibt ein wunderbares Versprechen. Nach dem schmerzvollen Kreuzweg in der Passionswoche erleben wir mit Jesus das aufstrahlende Licht des Ostermorgens. Das Vertrauen darauf gibt Mut und Kraft, selbst wenn das Leben gerade viel abverlangt. Dem Weg durch die Schmerzen folgt das Licht.
In Tirol gibt es einen künstlerischen Ausdruck dieser wunderbaren „Fortsetzungsgeschichte“ vom Schmerzensweg zum Licht. Die letzte Station des Kreuzweges ist nicht der Schlusspunkt in unserem Glauben, sondern Beginn der Fülle und des Lebens. Diese christliche Botschaft zeigt der von zwei Frauen künstlerisch gestaltete „Lichtweg“ in seiner Malerei und seinen Texten.
In der Seitenkapelle der Brennbichler Kirche in Imst findet sich der Bilderzyklus des Lichtweges der Künstlerin Chryseldis Hofer-Mitterer, geschaffen aus ihrer Inspiration: „Es ist der Glaube an die Auferstehung jenes Mannes, der eindeutig auf der Seite der Mühseligen und Beladenen stand – Jesus Christus“.
Die Bilder führen den Blick ausdrucksstark zur Auferstehung und zum Licht und zeigen die Begegnung des auferstandenen Jesus mit Frauen und Männern aus seinem JüngerInnen-Kreis.
Die Auferstehung im Blick. Der Auftrag zur Gestaltung des „Lichtweges“ kam von Dekan Hubert Rietzler, als er in den 1980er Jahren als Kooperator in Fließ tätig war. Er beauftragte die Malerin Chryseldis mit der bildhaften Umsetzung und lud Jahre später die Imster Schriftstellerin Annemarie Regensburger ein, zeitgemäße Texte dazu zu schreiben. Regensburger war von der Botschaft der Bilder ergriffen: „Die Zeit ist reif, sich nicht nur dem Kreuzweg zuzuwenden, sondern auch und besonders die frohe Botschaft der Auferstehung in den Blick zu nehmen.“ Regensburger verfasste bereits vor Jahren Texte zur Passionsgeschichte, der Lichtweg scheint eine logische Fortsetzung zu sein.
Neue Zugänge schaffen. „Über den künstlerischen Weg
kommen Leute wieder zu unserer christlichen Botschaft, die sich schon etwas entfernt haben von der Bibel“, ist die Erfahrung der Künstlerin. Dabei ist es der Autorin ein Herzensanliegen, dass gerade den Frauen ihr Platz an der Seite Jesu zugestanden wird, wie es in der Bibel erzählt wird.
In zahlreichen Lesungen, bei der „Nacht der 1000 Lichter“ oder der „Langen Nacht der Kirchen“ präsentierte Annemarie Regensburger diese Bilder und Texte der Auferstehungsgeschichte. Die Begeisterung der Menschen veranlasste sie zur Veröffentlichung des Kunstbuches „Lichtweg“ im Eigenverlag.
In Musik gegossen. Mit einer musikalischen Aufführung in der Pfarrkirche Fließ vergangenes Frühjahr eröffnete Hubert Rietzler eine weitere Facette des „Lichtweges“: Der Fließer Kirchenchor sang die vom Landecker Musikschullehrer Karl Juen vertonten Texte Regensburgers. Dazu konnte man die großformatig präsentierten, beleuchteten Bilder von Chryseldis bestaunen und die Gesamtkomposition „Lichtweg“ auf sich wirken lassen.
Dichten mit dem Kochlöffel. Die gelernte Köchin Regensburger, der die besten Texte einfallen, wenn sie mit dem Kochlöffel umrührt und dabei – den Bleistift immer griffbereit – Bilder und Eindrücke meditiert, ist voller Tatendrang, den Lichtweg auch künftig unter die Menschen zu bringen. Zugang zum Lichtweg finden Interessierte im beschriebenen Buch, die Autorin nimmt zudem gerne Einladungen zur Präsentation an.
Eine weitere Aufführung des vertonten Lichtweges unter der Gesamtleitung von Oskar Unterkircher findet am 7. März im Brennbichler Kirche (Imst) statt. Ein Strauß an Möglichkeiten liegt bereit, um das Licht Jesu im täglichen Leben immer wieder neu zu entdecken.
Termin:
Am 7. März um 20 Uhr singt der Chro Fließ unter der Leitung von Oskar Unterkircher den "Lichtweg" in der Brennbichler Kirche in Imst.
Das zweite Licht: - Jesus erscheint dem Petrus
das leere grab
hinter sich lassen
die totentuecher
dem licht
aussetzen
in den schutz
der baeume
eintreten
vogelgezwitscher
boden
leben
traegt wieder
