Vinzenzgemeinschaften wählten neuen geistlichen Beirat

Im Haus St. Josef am Inn haben die Tiroler Vinzenzgemeinschaften Pfarrer Franz Troyer als ihren neuen geistlichen Beirat vorgestellt.

Im Haus St. Josef am Inn haben die Tiroler Vinzenzgemeinschaften Pfarrer Franz Troyer als ihren neuen geistlichen Beirat vorgestellt. 

40 Jahre hat Bischof Dr. Reinhold Stecher diese Funktion ausgeübt. Nach seinem Tod wurde nun Franz Troyer, Pfarrer von Innsbruck-Allerheiligen, in dieses Ehrenamt gewählt. Der gebürtige Osttiroler war nach seinem Studium in Innsbruck und Rom in Schwaz und Lienz tätig, bevor er in Innsbruck die Pfarre St. Pirmin übernahm. Jetzt ist er Leiter des Seelsorgeraums Innsbruck Allerheiligen-Kranebitten, zusätzlich leitet er auch die Bibelpastoral der Diözese und fungiert damit als wichtige Brücke zwischen den weltlichen Vinzenzgemeinschaften und der Diözese.
Große Dankbarkeit.
„Mir ist es wichtig, nahe bei den Menschen zu sein und genau hinzuschauen, wo in unserer Gesellschaft Positives gelingt, aber auch, wo man Mitmenschen helfen muss, die in Not sind“, beschreibt Troyer seine Motivation für dieses Amt. Er selbst habe sich in seinem Leben stets von anderen Menschen getragen und unterstützt gefühlt. „Aus großer Dankbarkeit dafür möchte ich anderen helfen, die es nicht so leicht haben“, so Troyer. Die Liebe zu Gott zeige sich in einem offenen Herzen für Menschen, die uns täglich begegnen. „Der Gedanke, dass jeder einen Freund haben sollte, dem es – egal in welchem Bereich – nicht so gut geht, gefällt mir sehr gut“, so der geistliche Beirat. Genauso wichtig ist ihm der Humor: „Niemand braucht Menschen, die mit einem langen Gesicht Gutes tun“.
Wichtiger Dienst.
Im Jahr 2012 wurden vier neue Vinzenzgemeinschaften gegründet – unter anderem die 61. Gemeinschaft „Waldhüttl“, die sich um Menschen ohne Heimat kümmert und ihnen seit November 2012 oberhalb der Schlosskapelle Mentlberg ein Dach über dem Kopf bietet. Mit vielen weitere Projekten wie z.B. der Kleinschuldnerberatung oder dem VINZIBUS, der im Jahr 25.000 Essen ausliefert, schließen die Vinzenzgemeinschaften richtungsweisend Lücken im sozialen Netz.
Hilfe im Haushalt.
Künftig wollen sich die Vinzenzgemeinschaften verstärkt Menschen annehmen, die im Alter möglichst lange im eigenen Haushalt leben wollen. Da bereiten die einfachsten Handgriffe wie der Anschluss einer Waschmaschine oder kleinere Reparaturarbeiten immer wieder Probleme. Solche Hilfsdienste wollen die Vinzenzgemeinschaften künftig verstärkt anbieten. Auch um Asylwerber und ihre Integration in die Gesellschaft wollen sich die Vinzenzgemeinschaften künftig verstärkt kümmern. Zudem kündigt Obmann Wötzer an, sich künftig verstärkt um die Gründung weiterer Vinzenzgemeinschaften zu bemühen. 

 

Die Vinzenzgemeinschaften in Tirol 

100.000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit leisteten die 600 Mitglieder der Tiroler Vinzenzgemeinschaften im Jahr 2012. Zusätzlich waren 1.900 Mitarbeiter stundenweise unter dem Dach der Vinzenzgemeinschaften für hilfsbedürftige Tirolerinnen und Tiroler im Einsatz.
Der Dachverband der Vinzenzgemeinschaften für Tirol, der „Zentralrat“, ist
für die landesweite positive Entwicklung der Vinzenzgemeinschaften verantwortlich und dient als Servicestelle. Er unterstützt die Gemeinschaften finanziell und organisatorisch und hat auch Weiterbildungen und spirituelle Angebote im Programm. 

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