Schüler im Musicalfieber

Schüler des PORG Volders in Tirol haben zusammen mit dem Landesjugendtheater Innsbruck ein Musical ihres Musiklehrers Alexander Giner erarbeitet. Premiere ist am 25. Februar.

Singen, tanzen, schauspielen: Schülerinnen und Schüler des PORG Volders sammeln derzeit Bühnenerfahrung. Sie erarbeiten zusammen mit dem Landesjugendtheater ein Musical aus der Feder ihres Musiklehrers Alexander Giner. 

Walter Hölbling 

Drei weiße Gestalten tauchen aus dem Dunkel der Bühne auf. Der Regisseur behält sie im Auge. Behutsam müssen sie sich bewegen, anmutig wie Engel. „Jeanne, Jeanne“ flüstern sie und schreiten auf Julia Posch zu. Die hat sich heute ein mittelalterliches Kostüm angezogen und hört auf den Namen einer Heiligen: Jeanne d’Arc. Eine kurze Szene aus einer der ungezählten Proben für ein außergewöhnliches Projekt. Denn auf der Bühne tummeln sich keine ausgebildeten Schauspieler, sondern Schülerinnen und Schüler des Privaten kirchlichen Oberstufengymnasiums in Volders (PORG). Sie alle haben ein klares Ziel vor Augen: Die Premiere ihres Musicals „Jeanne d’ Arc“ am 25. Februar im Landesjugendtheater in Innsbruck.Der dritte Streich. Es ist bereits das dritte große Musical, das die Schüler zusammen mit dem Landesjugendtheater erarbeiten. Komponiert wird die Musik von Alexander Giner, basierend auf einem Libretto von Heidemarie Strasser. Giner unterrichtet am PORG Volders Musik und Gesang und leitet den Schulchor. Mit den SolosängerInnen, dem Chor und den Musikern seiner Schowband „ATS & Friends“ studiert der Komponist seit Monaten das Musical ein. Für die Schauspielszenen zuständig ist Volkmar Seeböck vom Landesjugendtheater, die Tanzszenen erarbeitet Gracia Kasenbacher. Sibylle Giner gibt den Solisten Gesangsunterricht und ist für Kostüme und Maske zuständig.Fürs Leben lernen. Die Sänger, Tänzer, Schauspieler opfern viel Freizeit, um das Musical perfekt auf die Bühne zu bringen. Ein Einsatz, der sich auf jeden Fall lohnt, meint Direktor Franz Leeb. Er habe selbst erlebt, wie sich die Persönlichkeit der Schüler mit dem Projekt entwickelt. „Da ist es mir auch egal, wenn sie einmal ein paar Vokabeln weniger können“, meint der Direktor angesichts der zeitlichen Herausforderungen an die Schüler. Nicht hoch genug einzuschätzen sei die Werbewirksamkeit für die Schule, so Leeb. „Auf diese Schule möchte ich auch einmal gehen“, diesen Satz habe bei den Aufführungen im Landesjugendtheater mehr als einmal gehört.Gesamtkunstwerk. Großen Anteil am Gelingen des Musical-Projektes hat Musiklehrer Alexander Giner. Nicht nur die Musik – vom Pausenfüller bis zum eindrucksvollen Sologesang – trägt seine Handschrift. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, er koordiniert die Probenarbeiten und investiert ungezählte Stunden, um das Beste aus seinen Sängern herauszuholen. „Das Musicalprojekt ist eine großartige Möglichkeit für die Schüler, im professionellen Umfeld musikalisch, tänzerische und schauspielerische Erfahrung zu sammeln“, so Giner. Neben diesen Erfahrungen biete das Projekt aber auch die Chance, soziales Engegement, Teamfähgikeit, Durchhaltevermögen und Verlässlichkeit zu lernen. Die Anforderungen an die jungen Talente sind tatsächlich groß. Vor allem mit Jeanne d’Arc sind die Schüler gefordert, den Wandel im Bewusstsein der handelnden Personen mitzuvollziehen und glaubhaft auf die Bühne zu bringen. Ein Großteil der Proben erfolgt in der Freizeit, manche Schüler sind sowohl im Chor als auch im Tanzensemble vertreten, die Solisten müssen singen und zugleich schauspielerisch eine gute Figur machen. „Die Schüler lernen, ihre Rolle auch über das Lied auszudrücken und so eine Einheit von Schauspiel und Gesang entstehen zu lassen“, sagt Giner. Wie sehr ihnen das gelingen wird und dass sich die Proben bezahlt gemacht haben, davon kann man sich ab 25. Februar im Landes-jugendtheater überzeugen.

Eine Vorschau auf Youtube:http://www.youtube.com/watch?v=vZoSS5bzuhs

Weitere Informationen und Kartenreservierung:www.landesjugendtheater.at

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