Pfarrer Andreas Tausch bietet Wüstentage an

Im Weiler Hof am Inzinger Berg ist eine Oase der Ruhe im Entstehen. Der Inzinger Pfarrer Andreas Tausch hat es sich zum Hobby gemacht, einem alten, 30 Jahre leer gestandenen Bauernhof wieder Leben einzuhauchen.

Auf 840 m Seehöhe, umgeben von Wiesen und Wäldern, herrscht abgesehen von Vogelgezwitscher absolute Ruhe. Direkt neben dem „Haus Bethanien“ steht eine Kapelle. „Bethanien“ als Motto für dieses Haus heißt für Pfarrer Andreas, wohnen wie Maria, Martha und Lazarus, um Jesus in Gastfreundschaft in der Mitte zu haben und einander zu dienen. „Ich denke, dass jede Pfarre so ein Refugium brauchen würde, für Einkehrtage und für diverse Lager, weil dadurch so viel Begegnung geschieht“. Seit eineinhalb Jahren darf der Seelsorger den renovierungsbedürftigen Hof nutzen und revitalisieren.
Wertschätzung von Altem. Als Stadtkind im 4. Stock aufgewachsen, ist Andreas Tauschs Liebe zum alten Gemäuer und der ländlichen Umgebung verwunderlich, aber „vielleicht genau deshalb schätz ich das hier so.“ Vieles ist schon geschehen. Im Erdgeschoß mussten nach einem Wasserrohrbruch neue Böden gelegt, WC und Dusche statt eines Plumpsklos eingebaut, Leitungen, Öfen erneuert und Wände geweißelt werden. Im ersten Stock des Hofs befinden sich die Schlafräume. 18 Betten in 5 Räumen hat das Haus, mit dem Matratzenlager ist für 30 Leute Platz. Eine zweckmäßige Küche mit Holzofen und eine gemütliche alte Bauernstube laden zum Verweilen ein. Die Perma-Kultur-Gruppe legte ihm bei einem Seminar einige Beete und den Kompost richtig an.
Vorsehung. „Die Möbel hab ich zum größten Teil geschenkt bekommen“, auch sonst sei dieses Projekt ein Werk der Vorsehung. Über die „Glaube und Licht“-Gruppe der Arche-Gemeinschaft, die sich monatlich in Inzing trifft und die Tausch geistlich begleitet, lernte er Leni und ihre Familie kennen. So erfuhr er, dass deren elterlicher Bauernhof seit 30 Jahren leer stand. „Mit großer Freiheit, weil ich es ja nicht besitzen will“, fragte Tausch den nunmehrigen Besitzer. Dieser ist froh, dass das Haus wieder bewohnbar gemacht wurde. Als Caritas-Seelsorger hat Andreas Tausch Kontakte mit Randgruppen: mit Obdach- und Arbeitslosen, Drogenabhängigen, Flüchtlingen und Inhaftierten. Diese band und bindet er in die zum Teil schweren körperlichen Arbeiten mit ein und somit ist jedem geholfen.
Wüstentage. Vor 20 Jahren habe er erstmals Ignatianische Exerzitien gemacht. „Diese 3 Tage Ruhe im Monat sind mir sehr wichtig und ich weiß, welch große Kraft und Freude ich dadurch für mein Priestersein schöpfe.“ Früher fühlte er sich oft von diversen Aufgaben getrieben. Durch die Wüstentage rückt die Orientierung auf das Wesentliche wieder ins Zentrum, weil die Glaubensbeziehung zu Gott wieder lebendiger und tiefer wird.“ Von Sonntag Abend bis Dienstag Mittag zieht er sich zurück, wobei am Montag strikte Ruhe eingehalten, 3-4 Stunden gebetet, meditiert und in der herrlichen Umgebung gewandert wird. Am Montag Abend feiert Tausch um 19 Uhr in einer der 4 Kapellen am Inzinger Berg, die zu Fuß in einer bis 30 Minuten erreicht werden können, eine hl.Messe. Andreas Tausch ist überzeugt, dass „das was mir so gut tut, auch anderen gut täte.“ 

 

Kontakt: Pfarrer Andreas Tausch
Tel. 0676/87307453 www.pfarre-inzing.at
Wüstentage:
So-Di 9.-11.Sept.
So-Di 7.-9. Okt.
So-Di 11.-13. Nov.
So-Di 9.-11. Dez.
Kosten: Freiwillige Spenden 

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Pfarrer Andreas Tausch bietet Wüstentage an