Mit frischen Kräutern in den Frühling

Man braucht kein großartiges Wissen über Kräuter und auch keinen grünen Daumen, um an Küchenkräutern seine Freude zu haben. Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Thymian oder Majoran haben auch bei Pflanz-Neulingen gute Chancen, über den Sommer zu kommen.

Gibt es etwas Besseres, als ein frisches Brot mit Butter oder Topfen, ein paar Scheiben Radieschen und darüber frischen Schnittlauch? Oder Tomaten und Mozzarella mit aromatisch duftenden Basilikumblättern, gerade abgezupft vom Topf auf der Fensterbank? Wem jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, sollte sich rasch um ein paar Töpfe mit Bio-Küchenkräutern umschauen. Wer eine fertige Pflanze kauft, kann sofort ernten und genießen.

In Ton oder Plastik. Prinzipiell ist es ratsam, die Kräuter aus den Plastiktöpfen zu nehmen und in unglasierte Tontöpfe zu setzen. Diese regeln den Wasserhaushalt besser, weil die Feuchtigkeit über die Poren entweichen kann. Gibt man in den Boden des Topfes etwas Blähton und setzt dann erst die Pflanze ein, verhindert man zusätzlich Staunässe. Da die meisten Kräuter eher Trockenheit lieben, gedeihen sie so am besten. Nur feuchtigkeitsliebende Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch können auch im Plastiktopf bleiben. Sollte der Platz für viele einzelne Töpfe nicht reichen, kann man längliche Pflanzentröge verwenden, in die mehrere Kräuter passen. 

Viel Licht. Kräuter brauchen unbedingt helle Standorte, Ost- und Westlagen sind optimal, hinter dem Südfenster wird es im Sommer zu heiß. Trotzdem fehlt den Kräutern im Zimmer die direkte Sonneneinstrahlung, das Aroma ist nicht so intensiv wie bei Freilandpflanzen. Wer also die Möglichkeit hat, die Töpfe in ein paar Wochen auf einen Balkon zu stellen, sollte das tun. Hier sollten sie aber unbedingt vor Wind geschützt sein.

Pflege. Ob drinnen oder draußen, die Kräuter wollen regelmäßig, aber nicht zu üppig gegossen werden, am liebsten in der Früh oder am Abend, auf keinen Fall in der prallen Mittagssonne. Hat man einmal das Gießen vergessen, kann es sein, dass die Erde so trocken ist und das Gießwasser einfach durchläuft. Dann gibt man den Topf einfach in ein größeres Gefäß, etwa einen Kübel, füllt diesen mit Wasser und lässt Topf und Erde für etwa zehn Minuten wieder gut durchfeuchten.

Tausendsassa Schnittlauch. Eines der beliebtesten und daher weit verbreiteten Kräuter ist der Schnittlauch. Mit seinem leicht scharfen Geschmack verfeinert er Suppen und Salate ebenso wie Gemüse, Kartoffeln, Topfen oder einfache Butterbrote.

Die Pflanze verträgt auch halbschattige Standorte und ist in der Sonne sehr durstig. Sie ist mehrjährig, man kann den Topf also im Sommer ins Freie stellen und über den Winter aufs Küchenfenster. Allerdings erschöpft sie sich im Topf schneller als im Kräuterbeet; wer viel Schnittlauch benötigt, braucht mehrere Pflanzen und muss immer wieder nachsäen. Abschneiden – nicht abreißen – sollte man die Halme mit einer guten Schere, etwa 3 bis 4 cm oberhalb der Erde. Schnittlauch lässt sich auf Vorrat auch einfrieren: schneiden, in einen Eiswürfelbehälter geben, mit etwas Wasser aufgießen und ins Tiefkühlfach stellen. 

 

Rezept für einen Frühlings-Wildkräutersalat 

Zutaten 

∙ Milde Schnitt- und Pflücksalate oder Vogerlsalat

∙ junge Mangoldblätter

∙ Blätter mit scharfem Kressearoma wie Rucola oder junge Asia-Salate

∙ Wildkräuter und Blüten (Pimpinelle, Schafgarbe, Spitzwegerich, Blätter und Blüten vom Löwenzahn, Erdbeer- und Himbeerblätter, Gundelrebe, Blätter und Blüten von Gänseblümchen, Blüten vom Klee, Hornveilchen, Primeln)

∙ Saure Frühlingsgartenkräuter (Blutampfer, Sauerampfer, Winterportulak)

∙ Junge Oregano-Spitzen oder Thymiannadeln für mediterranen Geschmack

 

Salatmarinade 

∙ 3–4 EL Verjus (Grünsaft, wird aus Trauben hergestellt und als Säuerungsmittel verwendet)

∙ 4 EL Öl

∙ Salz, Pfeffer, Zucker nach Belieben

 

Zubereitung 

Salate und Wildkräuter waschen und trockenschleudern. Die Salat- und

Gemüseblätter bei Bedarf zerkleinern, die Kräuter grob schneiden. Alles in einer flachen Schüssel gut vermischen.

Essig, Öl, Gewürze und bei Bedarf etwas Wasser auf den Salat verteilen und mit den Händen vorsichtig durchmischen. 

 

Buchtipp: Gartenküche. Vom Beet frisch auf den Tisch, Elisabeth Plitzka-Pichler & Benjamin Schwaighofer. Die Autoren stellen altbewährte, aber auch schon fast verschwundene Gemüsesorten vor, ebenso Neuentdeckungen und exotische Raritäten. Mit dem Buch möchten sie ermuntern, selbst Hand anzulegen – vom Samenkorn bis zum fertigen Genuss. Neuerscheinung im Pichler Verlag, 24,90 Euro.

Frisch gewürzt. Kräutertöpfe am Fenster sind nicht nur optisch ein Hingucker, sie verbreiten ein angenehmes Aroma und man kann jede Speise damit verfeinern.