Die Zeit vor Ostern ist auch eine Zeit des Teilens

Mit der Aktion "Familienfasttag" erinnert die Katholische Frauenbewegung in der Fastenzeit an eine lange christliche Fasten-Tradition: Das Teilen mit bedürftigen Menschen in ärmeren Ländern.

Mit der Aktion "Familienfasttag" erinnert die Katholische Frauenbewegung in der Fastenzeit an eine lange christliche Fasten-Tradition: Das Teilen mit bedürftigen Menschen in ärmeren Ländern. Ein solches Zeichen der Solidarität setzten Frauen in St. Anton mit der Suppenaktion - eine von sehr vielen Aktionen im Rahmen der Aktion "Familienfasttag". 

Eine Reportage von Christa Hofer 

Suppen sind gesund, sie kräftigen und spenden Wärme – in St. Anton am Arlberg buchstäblich im doppelten Sinn: Bringt die jährlich am Aschermittwoch und am Karfreitag stattfindende Suppenaktion doch auch Hoffnung. Seit 29 Jahren organisieren die Frauen im Ort die Aktion, um damit Bildungsprojekte für Frauen und Mädchen in Asien, Lateinamerika und Afrika zu unterstützen und so ein Zeichen der Solidarität über die Kontinente hinweg zu setzen.
Gute Zusammenarbeit mit Hotels. Auch heuer war es wieder soweit. Zahlreiche verschiedene Suppen – von der Gemüse- über die Spargelcreme- bis hin zur Käsesuppe –, die von den Hotels und Restaurants des Ortes zur Verfügung gestellt wurden, schenkten die Frauen am Aschermittwoch aus.
Dampfend heiß und mit einem Stück Brot ließen sich St. Antoner und ihre Urlaubsgäste die flüssige Köstlichkeit schmecken. Rund 900 Portionen konnten heuer an den vier Ständen im Ort ausgeschenkt werden. Und so mancher ließ neben dem Preis für die Suppe auch eine kleine Spende zurück.
Ein Anfang im Kleinen. Begonnen hatte alles rein zufällig. „Ich hab‘ vor 29 Jahren in einer Zeitschrift über eine Suppenaktion gelesen und mir gedacht, das können wir auch“, schildert Helga Kurz, die Initiatorin der Aktion. Diese findet übrigens im Rahmen des Familienfasttages statt, der über das Spendengütesiegel verfügt.
Was vor 29 Jahren ganz klein angefangen hat, ist inzwischen zu einer Tradition geworden, in die viele helfende Hände mit eingebunden sind. Etwa 24 Frauen um Organisatorin Margit Falkner kümmern sich darum, dass die Suppenbecher und -teller gefüllt werden können. „Doch wir sind nicht allein. Viele Menschen im Ort tragen die Aktion mit“, erklärt Elisabeth Jennewein, eine Mitarbeiterin der Suppenaktion.
Ein ganzes Dorf hilft mit. „Ohne die vielen Köche und die Unterstützung durch die Hotels und Restaurants, das E-Werk, den Tourismusverband, Reinhard Veider vom Bäcker Ruetz, Thomas Heiß und Martin Jennewein sowie die Gemeinde wäre vieles nicht machbar“, ist Jennewein dankbar. Buchstäblich eine tragende Rolle spielen außerdem die Männer, die für den Transport der mitunter sehr schweren Suppentöpfe sorgen.
Vier Treffpunkte. Die vier Suppenstände sind ab elf Uhr die Treffpunkte im Ort. Einheimische und Gäste kommen, um die Suppe direkt am Stand zu essen oder sie mit nach Hause zu nehmen. „Von der Verkäuferin über die Skilehrer bis zum Urlaubsgast – jeder schaut bei uns vorbei. Die Lehrerinnen und Lehrer kommen sogar mit ihren Schulklassen. Sie essen gemeinsam im Arlbergsaal“, erzählt Jennewein und ergänzt: „Ich finde, dass es für die Kinder sehr wichtig ist, dass sie wissen, wofür wir die Aktion machen. Dass sie so die Probleme von Menschen in anderen Ländern kennen lernen.“
Bis spät in den Nachmittag sind die St. Antoner Frauen beschäftigt. Suppe ausschenken, abwaschen, alles aufräumen, die Stände abbauen und – die immer erfreulichste Aufgabe – den Reinerlös zur Bank zu bringen. „Jeder Cent geht direkt in eines der 125 Hilfsprojekte des Familienfasttages“, freut sich Jennewein. Eine Freude, die sich bei den damit unterstützten Frauen und Mädchen in Asien, Lateinamerika und Afrika fortsetzen wird. 

Traditioneller Aufakt beim Stadtturm in Innsbruck. Zum traditionellen Auftakt zur landesweiten Aktion lud die Frauenbewegung zur Fastensuppe beim Innsbrucker Stadtturm. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kirche kamen zur MIttagsstunde vorbei, um eine von drei schmackhaften Suppen zu essen und für die Aktion zu spenden. Bilder von der Fastensuppe beim Stadtturm finden Sie auf www.facebook.com/dibk.at

Alle Informationen zum Familienfasttag auf www.teilen.at

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