Aus edlem Holze geschnitzt

Zirbenholz %u2013 so heißt es %u2013 wirkt wohltuend auf das menschliche Herz. Die Bildhauerin Sandra Brugger hat nun eine Statue der Tiroler Ordensgründerin Anna Dengel in Zirbenholz gearbeitet.

Zirbenholz – so heißt es – wirkt wohltuend auf das menschliche Herz. Die Bildhauerin Sandra Brugger hat nun eine Statue der Tiroler Ordensgründerin Anna Dengel in Zirbenholz gearbeitet. 

Sandra Brugger bei der Arbeit an der Statue von Anna Dengel. 

Sie ist gewissermaßen der Oscar Östereichs: d‘ Anna. Verliehen wird sie allerdings nicht für großartige Schauspielkunst, sondern für Engagement und Unterstützung. Denn der Verein Freunde Anna Dengel zeichnet Personen, die das Lebenswerk dieser großen Tirolerin mit einer großzügigen Spende unterstützen, als Dankeschön mit einer Holzskulptur der Sozialpionierin aus dem Lechtal aus.
Moderne Heilige. Modern, schlicht, tatkräftig – was für die Businessfrau von heute gilt, war für die Tiroler Ordensgründerin und Sozialpionierin Anna Dengel (1892-1980) schon vor mehr als hundert Jahren charakteristisch. Die junge Schnitzkünstlerin Sandra Brugger hat sie deshalb auch genau so dargestellt: Eine moderne Holzfigur, die mit ihrer einfachen, schwunghaften Form ebenso Mut und Tatkraft wie auch die Standhaftigkeit und Glaubensstärke  Anna Dengels widerspiegelt. Der Äskulapstab in ihrer Hand verweist auf das Charisma des Heilens, dem sich Anna Dengel und ihr Orden der Missionsärztlichen Schwestern verschrieben haben. Das Feuer am Fuß des Stabes erinnert an ihre Worte „Ich war Feuer und Flamme“, die ihre Entscheidung zu einem Leben als Missionsärztin einleiteten. Entstanden ist die Statue im Auftrag des Vereins Freunde Anna Dengel, der, das Lebenswerk Anna Dengels  bewahrt und ihr Erbe lebendig zu halten.
 
Mutige Frau. Anna Dengel zählt zu den mutigsten und fortschrittlichsten Frauen ihrer Zeit. Abgeschnitten von ihrer Heimat studierte sie während des Ersten Weltkriegs Medizin in Irland, ging als Ärztin ins heutige Pakistan, gründete nach ihrer Rückkehr eine Ordensgemeinschaft und begehrte schließlich erfolgreich gegen jahrhundertealtes Kirchenrecht auf, das bis dahin Ordensschwestern den vollen medizinischen Dienst untersagt hatte.  Anna Dengel wurde in den 1960ern für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1966 mit dem Ehrenring des Landes Tirol und 1967 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich. Was Anna Dengel damals gesagt hat, ist noch heute aktuell: „Ihr müsst auf die Nöte der Zeit antworten, die Nöte passen sich nicht euch an. Ihr dürft keine Angst haben, etwas zu ändern, wenn es notwendig ist.“
 
Weltweit tätig. Die von Anna Dengel 1925 gegründeten Missionsärztlichen Schwestern verschreiben sich dem Charisma des Heilens, verbinden äußere und innere Wunden und fragen nach den Ursachen von Leid. Mit ihren Projekten leisten die Schwestern weltweit großartige und unterstützungswürdige Arbeit. Der Verein der Freunde Anna Dengels ist bei seiner Tätigkeit auf Unterstützung und Spenden angewiesen. Großzügigen Unterstützern und Wohltätern verleiht der Verein eine Skultpur der „Anna“ – eine aus Ahorn gefertigte Kopie der Originalstatue von Sandra Brugger. Wer doppelt Gutes tun möchte, verschenkt die Statue zu Weihnachten an liebe Menschen. Die Statue ist auf dem freien Markt nicht erhältlich.
 
Ausbildung in Elbigenalp. Sandra Brugger, eine Absolventin der Schnitz- und Bildhauerschule Elbigenalp fertigte die Figur im Auftrag des Vereins Freunde Anna Dengel an. Im Juni 2013 schloss Sandra Brugger die Ausbildung mit Auszeichnung ab. Seither arbeitet sie in einer eigenen Werkstatt in Neukirchen am Großvenediger (Salzburg). Als Material für die Original- Anna-Dengel-Skulptur wählte Sandra Brugger Zirbe. Mehr zur Künstlerin auf: www.sandrabrugger.at
Kontakt:
Verein Freunde Anna Dengel
Mag. Wolfgang Quintero
Haus der Begegnung, Rennweg 12, Innsbruck
www.freundeannadengel.at 

 

Lesen Sie mehr über Anna Dengel in der neuen Ausgabe des Tiroler Sonntag, der am Donnerstag, 13. November 2014 erscheint. 

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Diözese Innsbruck - Aktuell