Altarweihe in Oberleutasch

Die Decken- und Wandmalereien in der Pfarrkirche St. Magdalena in Oberleutasch erstrahlen nach aufwändigen Renovierungsarbeiten im neuen Glanz. Im Altarraum entstand eine %u201Eliturgische Insel%u201C. Am 21. April wird Bischof Scheuer den neuen Alta...

Die Decken- und Wandmalereien in der Pfarrkirche St. Magdalena in Oberleutasch erstrahlen nach aufwändigen Renovierungsarbeiten im neuen Glanz. Im Altarraum entstand eine „liturgische Insel“. Am 21. April wird Bischof Scheuer den neuen Altar weihen. 

Von Christa Hofer 

Schwer sind sie, die Platten aus Laaser Marmor, die die Handwerker durch das Kirchenschiff der Pfarrkirche zur hl. Maria Magdalena in Oberleutasch schieben. Jede Stufe, die mit der Last überwunden werden muss, ein Balanceakt: Knapp acht Monate nach Beginn der Renovierung des Kircheninneren  näherten sich vor einer Woche die Arbeiten ihrem Ende. Die letzten Marmorplatten wurden vor dem Altar verlegt, dann konnte alles für die Altarweihe am 21. April durch Bischof Manfred Scheuer vorbereitet werden.

Lange Vorarbeiten. Vor knapp zwei Jahren sind die ersten Überlegungen zur Renovierung erfolgt, erinnert sich Pfarrer Josef Schmölzer. Fachleute von Denkmalamt und Diözese hätten den Vorschlag unterbreitet, auch den Altarraum neu zu gestalten. „Wir sind jetzt alle stolz auf das Ergebnis“, so Schmölzer, dem die Renovierung ein großes Anliegen war. Und nicht nur ihm, denn auch die Spendenbereitschaft bei den Menschen sei überwältigend gewesen, so der Pfarrer.
Liturgische Insel. Bereits am Eingang gibt es die erste markante Änderung: Der enge Windfang ist verschwunden, eine Glaskonstruktion öffnet den Blick und den Weg Richtung Altar. „Vor diesem ist in den vergangenen Monaten eine Art ,liturgische Insel‘ entstanden“, erzählt Ernst Ragg, der als verantwortlicher Architekt die Arbeiten leitete. Die zweite Stufe im Presbyterium war entfernt worden, nur noch eine erhebt den Chorraum vom Langhaus. „Durch die entfernte Stufe musste der Boden vor dem Altar neu gestaltet werden. Um das Gesamtbild nicht zu stören, benötigten wir Marmorplatten in den Schwarz- und Weißtönen der bereits vorhandenen Platten.“ Das sei alles andere als einfach gewesen, schmunzelt der Architekt. Durch halb Tirol und bis nach Südtirol fuhr er, um den geeigneten Stein zu finden, „Nahe Sterzing haben wir in der hintersten Ecke einer Firma schließlich alte Marmortischplatten gefunden, deren Schwarzton genau passte, die weißen Platten ließen wir aus einem Findling schneiden“, erzählt Ragg. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Schattierungen der neuen Platten harmonieren mit dem bestehenden Boden und mit der Färbelung der Seitenwände im Altarraum.
Entstaubte Gemälde. In kräftigen Farben zeigen sich nach der Renovierung auch die Decken- und Wandbilder von 1821, die vom Telfer Leopold Puellacher stammen. „Die Malereien wurden von einer dicken Staubschicht befreit. Nun kommen die Farben wieder zur Geltung und die groben Risse im Gewölbe konnten beseitigt werden“, erzählt Ragg. Erneuert wurden auch die Elektrik und die Lautsprecheranlage der Kirche, was besonders den Mesner, Rainer Rauth, freut: „Zuvor war so manches sehr improvisiert. Zum Teil gab es kein richtiges Licht. Akustische Probleme haben wir mit mobilen Lautsprecherboxen zu überbrücken versucht.“ Insgesamt zeigt sich Ernst Ragg mit den Arbeiten in der Oberleutascher Pfarrkirche zufrieden und hebt vor allem die Zusammenarbeit mit Pfarrer Josef Schmölzer, der Gemeinde, dem bischöflichen Bauamt, dem Denkmalamt und den beteiligten Firmen hervor. Dadurch sei es möglich gewesen, an einer guten Lösung zu arbeiten. 

Die Pfarrkirche St. Magdalena
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche an diesem Ort stammt aus dem Jahr 1190. Um 1500 entstand ein spätgotischer Bau. Die heutige Kirche wurde 1820/21 durch Josef Falbesoner und Raimund Besser errichtet. Dafür wurde ein Teil des Vorgängerbaues abgerissen. Das Hochaltarbild stammt – wie die Decken- und Wandbilder – vom Telfer Künstler Leopold Puellacher. Es zeigt die hl. Maria Magdalena im Haus des Pharisäers Simon.
Die Feier der Altarweihe am 21. April:
Um 9.45 Uhr Einzug vom Widum zur Kirche,
um 10 Uhr Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer,
danach Agape im Feuerwehrhaus. 

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