Kirchen fordern Schuldenerlass für Haiti

Angeschts des Ausmaßes der Katastrophe in Haiti fordert der Weltrat der Kirchen, dass die Schulden Haitis sofort und vollständig gestrichen werden.

Die Schäden im Erdbebengebiet Haiti sind enorm. Wie Sabine Wartha, Katastrophenhilfechefin der Caritas Österreich, berichtet, sind sich vor Ort alle Helfer darüber einig gewesen, dass die Katastrophe auf Haiti „das Schlimmste und Schrecklichste ist, was wir jemals erlebt haben. Haiti war schon vor dem Erdbeben ein unglaublich armes Land.“

Mittlerweile ist Sabine Wartha aus dem Krisengebiet zurückgekehrt; eine neue Gruppe von Mitarbeitern der Caritas-Österreich ist kürzlich nach Haiti aufgebrochen. Damit das Land wieder auf die Beine kommt, braucht Haiti einen Schuldenerlass. Das fordert der Dachverband kirchlicher Hilfsorganisationen (KOO) in Wien. Die österreichische Bundesregierung müsse sich für eine sofortige, vollständige und bedingungslose Entschuldung Haitis einsetzen, heißt es in einer aktuellen Aussendung.

Auch der Weltrat der Kirchen verlangt, dass die Schulden Haitis sofort und vollständig gestrichen werden. 2009 waren Haiti bereits Schulden in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar gestrichen worden, es bleiben aber immer noch mehr als 640 Millionen übrig. Der Karibikstaat bat die internationale Gemeinschaft um langjährigen Beistand; Haiti benötige mindestens fünf bis zehn Jahre lang Hilfe beim Wiederaufbau, sagte der haitianische Ministerpräsident Jean-Max Bellerive. Die notwendigen Mittel werden auf bis zu 15 Milliarden Dollar (knapp elf Milliarden Euro) geschätzt.

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Tiroler Sonntag