Er weiß, wofür er kämpft

Ein Muscial über das Leben des Pallotinerpaters Franz Reinisch, der in Innsbruck zum Priester geweiht wurde, ist am 3. November im Kurhaus Hall zu sehen.

Je tiefer er sich auf die Lebensgeschichte des Tiroler Märtyrerpriesters Franz Reinisch eingelassen habe, umso mehr sei ihm aufgegangen, dass vieles mit unserem Leben und unserer Welt zu tun hat: Zu dieser Überzeugung ist der Komponist und Autor des Musicals, Wilfried Röhring, gekommen. Wie steht es um meinem aufrechten Gang? Welche Rolle spielt mein Gewissen? Wie konsequent gehe ich meinen Weg? 

Franz Reinisch war überzeugt, dass sein christlicher Glaube und die Ideologie des Nationalsozialismus unvereinbar sind: „Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten.“ Diese Gewissheit führte ihn – als einzigen katholischen Priester – zur Weigerung, den Fahneneid zu leisten und kostete ihn schließlich das Leben. 

Lebensgeschichte.
Mit der Überführung von Reinischs Urne von Berlin nach Schönstatt im Jahr 1946 durch P. Josef Schwan setzt die Handlung des Musicals ein. Während der abenteuerlichen Reise trifft Schwan ein junges Paar, mit dem er über seine „gefährliche Fracht“ spricht, die er in den Westen bringen will. In Rückblenden enthüllt sich Stück für Stück die Lebensgeschichte von Franz Reinisch. 

Stationen in Innsbruck und Hall.
Der gebürtige Vorarlberger wuchs u.a. in Innsbruck auf, besuchte das Franziskanergymnasium in Hall und wurde in Innsbruck zum Priester geweiht. Er trat in den Orden der Pallottiner ein und war der Schönstatt-Bewegung eng verbunden. Als Prediger in ganz Deutschland unterwegs, machte er keinen Hehl aus seiner Ablehnung des Nationalsozialismus und protestierte gegen Mitläufer. Die Gestapo verbot ihm zu predigen, bald folgte die Einberufung zur Wehrmacht.  

Die Waffen des Glaubens.
Sein Todesurteil wegen Wehrkraftzersetzung kommentierte Franz Reinisch mit den Worten: „Der Verurteilte ist kein Revolutionär, das heißt Staats- und Volksfeind, der mit Faust und Gewalt kämpft, er ist ein katholischer Priester, der die Waffen des Geistes und des Glaubens gebraucht. Und er weiß, wofür er kämpft.“ Einen Tag später, am 21. August 1942 wurde Reinisch enthauptet. Seit 2013 läuft sein Seligsprechungsprozess. 

40 Mitwirkende bringen im Musical das Leben des unbequemen Propheten und sein Umfeld auf die Bühne: Als einen Appell, konsequent dem eigenen Gewissen zu folgen.

Mehr Informationen auf www.reinisch-musical.rigma.de